Magdeburger Telemann-Festtage

Telemann im Herbst? Das gab es ja noch nie! Ungewöhnliche Zeiten erfordern ungewöhnliche Maßnahmen.

Vom 29. Oktober bis zum 1. November werden in der „Magdeburger Telemann-Nachspielzeit“ einige der Interpret*innen zu erleben sein, die zu den 25. Magdeburger Telemann-Festtagen im März erwartet wurden. Das Festivalwochenende im Herbst will nach langer Zeit der Konzertabstinenz signalisieren: Telemanns Musik ist in Magdeburg präsent und nun wieder in Konzerten live zu erleben. Das schöpferische Werk Georg Philipp Telemanns bietet für ein solches Festival mit kleinen, „coronatauglichen“ Formaten beste Voraussetzungen: schier unerschöpflich ist der Reichtum kammermusikalischer Kompositionen Telemanns.

Der Kartenvorverkauf startet am 15. September.

Die Magdeburger Telemann-Festtage erinnern seit 1962 am Geburtsort Georg Philipp Telemanns an diesen genialen Komponisten mit europäischer Ausstrahlung. Aufführungen repräsentativer Werke in mustergültigen Interpretationen prägen das seit 1990 im Biennale-Rhythmus veranstaltete Festival. So erklangen alle Telemann-Opern, alle Passionsoratorien (z.B. Oratorium nach Brockes unter Leitung von René Jacobs), das Oratorium „Der Tag des Gerichts“ (Nikolaus Harnoncourt, Reinhard Goebel), groß besetzte Instrumentalmusik sowie weitere zentrale Kompositionen unterschiedlicher Schaffensphasen.

Die Konzeption und Durchführung der Magdeburger Telemann-Festtage obliegen dem Zentrum für Telemann-Pflege und -Forschung der Landeshauptstadt Magdeburg. Die enge Verbindung von Musikwissenschaft und Musikpraxis ist eines der Qualitätsmerkmale des Festivals. Zahlreiche wiederentdeckte Werke Telemanns haben von hier aus den Weg ins internationale Musikleben zurückgefunden. Die Magdeburger Telemann-Festtage sind vor allem auf eine historisch informierte Aufführungspraxis orientiert und möchten dem ursprünglichen Klangbild der dargebotenen Werke auf die Spur kommen.

Konzerte mit international gefeierten Solistinnen und Solisten, erstklassigen Orchestern und renommierten Chören führen Klassikliebhaber aus aller Welt an historische Orte wie den Dom zu Magdeburg, der ersten gotischen Kathedrale auf deutschem Boden, in die Johanniskirche – in der einst Luther predigte –, in das romanische Kloster Unser Lieben Frauen oder in das klassizistische Gesellschaftshaus von Karl Friedrich Schinkel.

Innerhalb des Festivals hat auch ein Konzert mit den Preisträgerinnen und Preisträgern des Internationalen Telemann-Wettbewerbs einen festen Platz. Der Wettbewerb wird seit 2001 im Wechsel mit den Magdeburger Telemann-Festtagen in Magdeburg ausgetragen. Im Wettbewerbsjahr sind neben öffentlichen Wettbewerbsrunden ebenfalls besondere Konzerthighlights zu erleben. Über die Festtage und den Wettbewerb hinaus ist Telemanns Musik von September bis April an jedem ersten Sonntag (11 Uhr, Gesellschaftshaus) auch in der „Sonntagsmusik“ zu hören, Magdeburgs ältester Kammermusikreihe.

Herzlich willkommen in der Telemannstadt Magdeburg!