Dom St. Johannes und St. Laurentius

Blick über die Saale auf Dom und Schloss

Der Merseburger Dom St. Johannes und St. Laurentius zählt aufgrund seiner Ausstattung zu den herausragenden Baudenkmälern an der „Straße der Romanik“. Von der großen mittelalterlichen Bedeutung der einstigen Pfalz- und Bischofsstadt kündet noch heute das eindrucksvolle Ensemble von Dom und Schloss Merseburg. Die in Dom und Domschatz präsentierten Altarretabel, Skulpturen, Epitaphe, Gemälde und Handschriften, darunter die berühmten „Merseburger Zaubersprüche“, sind von besonderer kulturgeschichtlicher Bedeutung. Die Grundsteinlegung erfolgt im Jahr 1015, sechs Jahre später wurde die repräsentative Kathedrale des Bistums Merseburg geweiht. Umbauten im 16. Jahrhundert hatten spätgotische Überformungen des Baus zur Folge, seither präsentiert sich der Dom als imposante Hallenkirche. Im Jahr 1545 predigte Martin Luther im Dom; ab 1561 setzte sich auch in Merseburg die Reformation durch. Gemeinsam mit dem Schloss und Schlossgarten in Merseburg gehört der Dom zum Netzwerk „Gartenträume Sachsen-Anhalt“. Ein Klangerlebnis der besonderen Art bietet die romantische Ladegastorgel.

Ladegastorgel

Die Ladegastorgel im Dom zu Merseburg

Ein erster Beleg für eine Orgel im Merseburger Dom findet sich schon Ende des 13. Jahrhunderts. Ab 1693 wurde eine neue Orgel gebaut, die von Johann Friedrich Wender bis 1716 vollendet wurde. Eine Erweiterung durch Zacharias Hildebrandt erfolgte um 1734. Die heute im Dom erklingende Orgel erbaute von 1853 bis 1855 Friedrich Ladegast. Sein vollständig neues Werk wurde in das alte Barockgehäuse hineingebaut, das bei mechanischer Traktur mit Schleifladen in 81 Registern insgesamt fast 5.700 Pfeifen und das alte Stahlspiel enthielt und damals eine der größten Orgeln in Deutschland war. Franz Liszt hat an dem Bau dieses orgel- und musikgeschichtlich bedeutsamen Instruments, der ersten romantischen Großorgel Mitteldeutschlands, lebhaften Anteil genommen und sich durch sie zu seinen bedeutendsten Orgelwerken anregen lassen.

In einer notwendig gewordenen umfassenden Erneuerung von 2001 bis 2004 haben in einem Gemeinschaftsprojekt die Firmen Eule, Scheffler und Wegscheider über die dringend notwendigen technischen Instandsetzungsarbeiten hinaus die Orgel in der Originalintonation wiederhergestellt und ihr so weit wie möglich das Ladegastsche Klangbild von 1866 zurückgegeben.