»Komm, heiliger Geist«

16. Wittenberger Renaissance Musikfestival

Konzert / Renaissance

Datum: Fr. 22. Oktober 2021 19:00 Uhr
Ort: Lutherstadt Wittenberg (Schlosskirche zu Wittenberg)

lautten compagney Berlin

Zwischen Renaissance und Barock: Michael Praetorius

Zum 400. Mal jährt sich in diesem Jahr der Todestag eines der wichtigsten Komponisten des deutschen Frühbarocks: Michael Praetorius beeinflusste das Musikleben auch im mitteldeutschen Raum maßgeblich, sein kompositorisches Werk steht für die Stilwende von der späten Polyphonie der Renaissance zur Musik des Frühbarocks – und er selbst hat diese Stilwende entscheidend mitgestaltet. Dabei folgte er den Spuren Martin Luthers und stellte deutsche Texte und ihre lebendige musikalische Gestaltung ins Zentrum seiner Musik. Im aktuellen Konzertbetrieb ist sie jedoch kaum anzutreffen und in ihrer Vielfalt weitgehend unbekannt. Was sich nun ändern soll! Das 16. Wittenberger Renaissance Musikfestival präsentiert in seinem Eröffnungskonzert geistliche Vokalmusik aus einigen der wichtigsten Werksammlungen von Praetorius, zusammengestellt und vorgetragen von einer berufenen Sachwalterin seiner Musik: der lautten compagney Berlin. Der Name eines aus dem Mittelalter stammenden Messgesangs wird zum Motto und Sinnbild des Konzertprogramms: »Veni Sancte Spiritus / Komm, Heiliger Geist«. Dieser Cantus firmus mit seiner Bitte um Beistand beschäftigt bis heute Komponisten und Suchende aller Art. Dazu kommen Werke von Zeitgenossen, die das Bild abrunden, vervollständigen und direkte Vergleiche ermöglichen – etwa zu Giovanni Gabrieli, der die Technik der Mehrchörigkeit in Venedig entscheidend vorangetrieben hat. Oder zu Hans-Leo Haßler, den Praetorius anlässlich der Orgelweihe in Gröningen im Jahr 1596 traf. Mit Samuel Scheidt und Heinrich Schütz verbanden Praetorius persönliche Beziehungen und die gemeinsame Arbeit beispielsweise in Dresden, Halle und Magdeburg. Historische Instrumente, an der historisch informierten Aufführungspraxis orientierte Spiel- und Gesangstechniken und Besetzungen nach überlieferten Anweisungen lassen die musikalische Welt des Frühbarocks spirituell, sinnlich und emotional wahrnehmbar werden.

25 Euro, erm. 20 Euro

Zurück